Du wirst gemolken ... (frei nach einer Melodie von Reinhard Frederic Mey)

 

 

Sonntag abend kurz vor acht
Siehst Du die Artikel schwinden
Doch Du hast zu früh gelacht
Sie sind nicht mehr aufzufinden

Ebay’s pralle Kasse bebt

Wie nach einem warmen Regen

Man von Deinem Geld gut lebt

Und Du fragst Dich bloß: Weswegen?

 

 

Du wirst gemolken

Wie die letzte Zitrone gepresst

Muß die Bank Dir nun was borgen, na und?

So bleibt Ebay auch noch morgen gesund

Denn was denen einzig wichtig erscheint

Gibt Dir schleichend den Rest!

 

 

Kaum stellst Du was Neues ein

Die Gebührenzähler ticken

Doch glaub mir, es wird kein Schwein

Deine Ware je erblicken

Ebay’s Technik hat längst schon

Ihren Überblick verloren

In der Schweiz brumm’n monoton

Die Abbuchungs-Motoren.

 

 

Du wirst gemolken

Wie die Kuh auf der bay’rischen Alm

Nicht nur heute, nein auch morgen, wird man

Sich an Deinem Geld versorgen, und dann

Kommt nun das, was folgerichtig erscheint:

Aus dem Euter nur Qualm.

 

 

Bald ist alles still – oh je!

In Dreilinden dampft die Kacke

Und kein Schwein kocht mehr Kaffee

In der Führungs-Haupt-Baracke

Wenn Verkäufer sich verziehn

Platzt der Traum vom Regenbogen

Und vom riesigen Gewinn

Denn Ihr seid zu hoch geflogen.

 

 

Du wurd’st gemolken

Wie ein Freier im Edel-Bordell

Der Erfolg blieb Dir verborgen, ganz klar!

Mit der Pleite kam’n die Sorgen, so war

Nur zu sehn, was null und nichtig erscheint:

Nackte Kuh ohne Fell ...